01
April
Die Revolution in der Parfümkunst
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Kaum ein anderes Label hat in der modernen Parfümerie für so viel Aufsehen gesorgt wie Escentric Molecules: Die mittlerweile zehn Düfte gehören zu den begehrtesten weltweit. Entstanden sind sie aus einer ebenso verrückten wie genialen Idee. Iso E Super? Dieses Molekül dürfte lange nur einer kleinen Runde von Eingeweihten etwas gesagt haben: Parfümeuren, Duftexperten, Chemikern. 1973 entstand es als synthetischer Riechstoff in den Laboren des Dufthauses IFF. Zunächst wurde es in funktionellen Düften für Haushaltsprodukte eingesetzt, später dann auch in Parfüms. Es ist eine Note, die nie zum Duft werden, sondern andere Duftbausteine mit ihrer samtig-einhüllenden Wirkung intensivieren sollte. Iso E Super war damit einer von Hunderten synthetischer Duftstoffe, wie sie die Feinparfümerie seit Ende des 19. Jahrhunderts bereichern. Bis zum Jahr 2005.

© Escentric Molecules

Der Parfümeur Geza Schön hatte einige Jahre zuvor dem Mainstream der Duftindustrie den Rücken gekehrt und arbeitete als freier Parfümeur – mit einem Ruf als Rebell und Querdenker der Branche. Schön experimentiert mit Iso E Super in extrem hohen Dosierungen. „Mir wurde klar, dass der gemeinsame Nenner aller Düfte, die ich mochte, darin bestand, dass sie eine große Dosis Iso E Super enthielten. Es ist äußerst ungewöhnlich. Man kann nie genug davon bekommen. Ein Schnuppern, und man will den ganzen Flakon. Es ist wie eine Droge.“
Als er abends mit einem Freund ausgeht, tragen beide das Aromamolekül in Reinform auf: eine verrückte Idee, zugleich der Moment der Erkenntnis, denn das Experiment sorgt umgehend für (nicht nur weibliches) Interesse und Aufsehen. Die Wirkung bestärkt Schön, er erschafft zwei Düfte, die sein eigenes neues Label begründen: Escentric mit einem beispiellosen Anteil von 65 % Iso E Super, und Molecule – Iso E Super in Reinform. Der Rest ist Geschichte: Escentric Molecules 01 wird zum Überraschungserfolg und Phänomen der Branche.

© Escentric Molecules

Nach EM 01 folgten weitere Düfte von Schön, mittlerweile gibt es zehn. Es sind Originale von radikaler Kreativität, die überraschen, betören und verwirren – und die in der Welt der Parfümerie ihresgleichen suchen. Jeder Duft entsteht in zwei Versionen. Die Molecule Variante beruht auf einem einzigen synthetischen Duftmolekül. Es ist ein revolutionärer Einsatz eines Riechstoffs, eine Abkehr von der klassischen Duftpyramide mit Kopf, Herz und Basis – und gleichzeitig die Würdigung moderner Syntheseparfümerie. Die Escentric Version lässt Schön olfaktorisch um das gleiche Molekül kreisen; er setzt es dabei in ungewöhnlich hoher Konzentration ein und lässt es von raffiniert-minimalistischen Duftkompositionen begleiten.

Heute wird Escentric Molecules in 50 Ländern weltweit vertrieben. Im Oktober 2005 wurde die Marke erstmalig in Berlin bei breathe-fresh cosmetics (eröffnet im August 2002 durch Gregor Vidzer und Sven Eric Moos) vertrieben und 2006 begann der Verkauf im Londoner Edelkaufhaus Harvey Nichols. Bis heute ist es dort das meistverkaufte Parfüm. Im Luxusdesignerstore Liberty in London ist Molecule 01 das meistverkaufte Produkt seit Gründung des Hauses 1875.

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