19
Januar
Die Erde in Farben
Grand Prismatic Hot Spring (c) Mike Goad

Gelb und Grau gelten als Trendfarben des Jahres 2021. Sowohl in der Mode als auch in der Inneneinrichtung wird das Farbduo unsere Wege kreuzen. Auch die Natur zeigt sich nicht nur im Frühjahr in seiner vollen Blüte und Farbenpracht, und entspricht trotz davon abweichender Kolorierung dem Zeitgeist. Wobei die Schattierungen der Badlands im Great American West oder das Kleid Koreas aus Rapsblüten dem schon recht nahekommt. Wie farbenfroh unsere Welt ist und was hinter dem bunten Anstrich steckt, zeigen 15 Beispiele.

Crater Lake © Christian Heeb

Blaues Wunder in Oregon

Oregons Landschaft ist so vielfältig wie spektakulär: mächtige Schluchten, bizarre Felsen, mystische Wälder, rauschende Wasserfälle, die wilde Küste und der mit 594 Metern tiefste See der USA. Der Crater Lake im gleichnamigen Nationalpark bildete sich vor rund 7.700 Jahren nach dem Einsturz des Vulkans Mount Mazama. Der entstandene Krater im schlafenden Vulkan füllte sich mit Regen- und Schmelzwasser und schuf einen tiefen azurblauen See mit der Insel Wizard Island. Die tiefblaue Farbe des Sees begründet sich einzig durch die Reinheit seines Wassers.

Grand Prismatic Hot Spring (c) Mike Goad

Die Giant Prismatic Spring in Wyoming

Blau, orange, gelb, rot, grün: Die Giant Prismatic Spring im Yellowstone National Park ist die größte heiße Quelle der USA und die drittgrößte der Welt. Ihr Farbenspiel lässt sich auf pigmentierte Bakterien im Wasser sowie Algenmatten zurückführen. Das heiße Quellwasser mit seiner besonderen Zusammensetzung bringt die Farben zum Leuchten. Auch die Temperatur beeinflusst die Farbgebung: Während im Sommer Orange und Rot dominieren, erstrahlt sie im Winter in Grüntönen.

Badlands National Park (c) South Dakota Tourism

Alles Ocker im Great American West

Farbspiele in Ocker, Rot, Grau und Gelb finden sich in den gezackten Steinformationen der „Badlands”. Die Erosionslandschaften erstrecken sich im Südwesten des Bundesstaates South Dakota auf über 900 Quadratkilometern im Badlands National Park sowie weiter nördlich in North Dakota. Vor allem bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang erstrahlen die verschiedenen Schichten aus Sandstein, Ton, Kalkstein und vulkanischer Asche in bunten Schattierungen. Den Namen Badlands – schlechtes Land – erhielt die Gegend von den Ureinwohnern. Verständlich, denn so schön die Zinnenlandschaft anzuschauen ist, so mühsam und gefährlich war einst das Durchkommen.

Hawksbill Mountain (c) VisitNC.com

Indian Summer in North Carolina

Von hellem Gelb über goldenes Orange und Tiefrot bis hin zu sattem Braun: Rund 200 Baumarten in North Carolina schaffen ab September eines jeden Jahres eine einzigartige Farbpalette. Färbung und Länge des Schauspiels ist auf die Hitze und die Niederschläge in den Sommermonaten zurückzuführen. Von den Bergen im Westen des US-Staates wandert er langsam in die Zentralregion des Piedmont. Das Gefälle der Landschaft und die enorme Vielfalt an Laubbäumen macht den Indian Summer in North Carolina zu einem der längsten und buntesten der Welt.

Madeira_Fountains Path (c) Madeira Promotion Bureau

Grüner Teppich auf Madeira

Kaum eine andere europäische Insel ist so vielfältig wie die Vulkaninsel Madeira. Dies zeigt sich auch in den Farbtönen, die sich dort wiederfinden: vom azurblauen Atlantik über dunkelbraune Vulkanstrände bis hin zu bunten Blumen, die überall auf Madeira aus dem Boden sprießen. Doch bereits beim Landeanflug lässt sich erahnen, dass die Farbe Grün die Insel dominiert. Die Landschaft ist gekennzeichnet von dichtem Lorbeerwald, unzähligen Sträuchern und Farnen, weitreichenden Obst- und Gemüseplantagen sowie üppigen Weingärten entlang des Gefälles. Das Grün auf Madeira hält was es verspricht: Frische und Natürlichkeit.

Insel Oleron (c) Thierry Richard

Sumpfland auf der Insel Oléron

Grün, grüner, Oléron. Die zweitgrößte französische Insel und die auf dem Festland liegenden Gemeinden des Bassin de Marennes beherbergen eines der wichtigsten Feuchtgebiete Frankreichs. 40 Prozent der Fläche von Oléron sind von Moor bedeckt. Vom Menschen geschaffen, wurde hier jahrhundertelang das kostbare Salz hergestellt, welches zur Konservierung von Lebensmitteln nötig war, bevor ab dem 18. Jahrhundert auf Austernzucht umgestellt wurde. Heute sind die Sumpflandschaften ein fragiles Ökosystem, welches es zu schützen gilt.

Haberstein © Tourismuszentrale Fichtelgebirge Florian Trykowski

Shades of Grey im Fichtelgebirge

Geografen beschreiben die Landschaft des Fichtelgebirges gern als „Steinernes Hufeisen“. Die Höhenzüge aus grauem Granit bilden die Form eines nach Nordosten geöffneten Hufeisens. Rund 40 Prozent der Fläche besteht aus Granit und so meinte schon Johann Wolfgang von Goethe, als er 1785 zum ersten Mal das Fichtelgebirge besuchte: „Der Granit lässt mich nicht los“. In diesem Steinreichtum findet sich sowohl für aktive als auch erholungssuchende oder geschichtsinteressierte Urlauber das passende Erlebnis: vom Felsenlabyrinth über Rad- und Wandertouren bis hin zu Besucherbergwerken.

Lavendelfelder (c) Elisabeth Maier

Blütezeit in der Südsteiermark

Im Frühsommer färbt der Lavendel die Hügellandschaften der Südsteiermark hellblau bis zartviolett. Auf dem Biohof Wunsum bewirtschaftet Theresia Heigl-Tötsch seit acht Jahren das größte Bio-Lavendelfeld der Steiermark mit über zwei Hektar Anbaufläche. In der hofeigenen Manufaktur wird der Lavendel nach der aufwendigen Ernte mit einem chinesischen Tee-Erntegerät getrocknet, gerebelt, gesiebt und schließlich zu über 120 verschiedenen Produkten wie Seifen, Marmeladen und Teespezialitäten verarbeitet. Beim jährlichen Lavendelfest erhalten Gäste Einblicke in die Produktion.

(c) Governors´ Camps Collection

Große Tierwanderung in Kenia

Millionen von Gnus, Zebras und Gazellen bahnen sich jedes Jahr zwischen Juli und Oktober ihren Weg von den trockenen Gebieten in Tansania zu den Graslandschaften und Wasserquellen in Kenia. Lang und gefährlich ist diese Wanderung, denn sowohl in der Luft als auch zu Land warten Feinde. Gleichzeitig gilt sie als eines der spektakulärsten Naturschauspiele Afrikas – farblich sowie auch in der Vielzahl unter-schiedlicher Tiere, die hier aufeinandertreffen. Inmitten des Masai Mara Wildreservats liegen die Governors’ Camps. Gäste können aus nächster Nähe einen der dramatischsten Momente der Wanderung erleben: die Überquerung des Mara-Flusses, in dem hungrige Krokodile lauern.

Cascada de Colores (c) Jonatan Rodr¡guez

Wasserfall mit Anstrich auf La Palma

Der Cascada de Los Colores („Wasserfall der Farben“) befindet sich im Nationalpark Caldera de Taburiente auf La Palma. Dieser kleine Wasserfall, der je nach Regenmenge auch ausgetrocknet sein kann, ist vor allem aufgrund seiner Farbnuancen bekannt. Diese entstehen durch die mineralhaltigen Gesteine und das mineralhaltige Wasser, das hier hinunterfließt. Auf einer Länge von elf Kilometern führt ein Wanderweg an diesen farbenfrohen Ort, der in einem riesigen halbkreisförmigen Erosionskrater im nördlichen Zentrum der Kanareninsel liegt.

© Paradis Beachcomber Golf Resort & Spa;

Ring aus Türkis auf Mauritius

One Eye, Manawa und Chameau ziehen als Kite- und Windsurfing-Spots regelmäßig die internationale Surfer-Elite nach Mauritius. Doch nicht nur die dort anzutreffenden mächtigen und herausfordernden Wellen sind ein Hingucker. Rund um die Insel im Indischen Ozean erstreckt sich ein geschlossenes Korallenriff, welches in seiner türkisen Farbe kaum zu überbieten ist. Der beste Blick auf Lagune und das Riff offenbart sich vom Gipfelkreuz des markanten Berges Le Morne im Südwesten des Eilandes. Ab den beiden Fünf-Sterne-Häusern der Beachcomber Resorts & Hotels, die im Windschatten des Berges liegen, werden Wanderungen angeboten.

Chocolate Hills (c) Beautiful destinations_Jacob

Philippinische Schokohügel

Dem Mythos zufolge entstanden die Chocolate Hills auf der philippinischen Insel Bohol einst durch eine tragische Liebesgeschichte zwischen dem Riesen Arogo und der sterblichen Häuptlingstochter Aloya. Der Erzählung nach vergoss der Riese nach dem Tod Aloyas überdimensionale Tränen, die zur Hälfte im Boden stecken blieben – und zu den markanten Hügeln wurden, die heute als ewiger Beweis für seine tiefe Trauer stehen. Gerade zum Sonnenauf- oder -untergang bieten die Chocolate Hills einzigartige Fotomotive – nicht zuletzt, wenn sich die rund 1.250 Hügel in den heißen Sommermonaten schokoladenbraun färben.

Yuchae Festival (c) Korea Tourism Organization

Koreas gelbes Kleid

Im April hüllt sich Südkorea in einen leuchtendgelben, nach Honig duftenden Teppich. Es ist die Zeit der Rapsblüte. Die gelbe Rapspflanze Yuchae ist das Symbol der Vulkaninsel Jeju und so finden sowohl dort als auch in anderen Städten anlässlich ihrer Blütezeit Blumenfeste statt. Die größte Sammlung von Yuchae-Blumenbeeten in Korea findet sich in Busan, genauer gesagt im Daejeo Ecological Park am Fluss Nakdong. Die Blumenbeete in Koreas zweitgrößter Stadt erstrecken sich in dieser Zeit auf über 760.000 Quadratmetern; Besucher erkunden in Feldlabyrinthen und auf Blumenpfaden das Spektakel.

Kings Canyon Rim Walk © Tourism Australia, Nicholas Kavo

Rotes Land im Northern Territory

100 Meter ragen sie in die Höhe, die imposanten Felswände des Kings Canyon im Watarrka-Nationalpark im australischen Bundesstaat Northern Territory. Aber nicht nur hier zeigt sich die Farbe Rot in ihren zugleich sanftesten und intensivsten Tönen und Schattierungen. Auch im Uluṟu-Kata Tjuṯa National Park, auf dem Larapinta Trail und in verschiedenen anderen Parks dominiert Rot. Eine besondere Augenweide, insbesondere bei Morgen- und Abendlicht, ist zudem der rote Sand in der Halbwüste, dem Red Centre des Northern Territory. Bester Ausgangspunkt für eine Erkundung dieser Region ist die Outback-Stadt Alice Springs.

© Tokyo Convention Visitors Bureau

Tokios farbenfrohe Blumeninsel

Nur zwei Fährstunden von Japans Hauptstadt Tokio entfernt beeindrucken die Izu-Inseln mit smaragdgrünem Wasser und unberührter Natur. Wenn der Frühling auf der Insel Hachijojima eintrifft, dann auf imposante Weise, denn dann zeigen sich die unzähligen Freesien in voller Blüte. Ein farbenprächtiger Blumenteppich aus Rot-, Gelb-, Lila- und Rosatönen liegt dem Berg Hachijo Fuji zu Füßen und erfüllt die Luft mit einem lieblichen Duft. Die Blütezeit der mehr als 350.000 Freesien reicht von März bis April. Besucher können während dieser Zeit durch die malerischen Blumenfelder wandeln und die Farbpracht auf sich wir-ken lassen.

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