22
Juni
Mein Weg zur Mode
image
© Ekaterina Mucha

Mode ist für mich ein Weg, mich von anderen zu distanzieren und kreativ zu sein. Auch mit dem Einsatz von Hüten lassen sich gewisse Signale senden. Mein Mann und ich sind in mehreren Ländern zu Hause. In Wien habe ich vorwiegend Business Kleidung in meinem Kleiderschrank, aber auch Abend- und Ballkleider. Den Sommer verbringen wir an der Côte d’Azur, wo ich meine Sommergarderobe habe, die ich gerne in den glamourösen Beach Clubs trage.

Ich halte mich in unserem Verlag an einen gewissen Dress Code und habe deshalb viele klassische Kostüme in meiner Garderobe. Da ich im 1. Bezirk lebe und es in der Innenstadt sehr viel Kopfsteinpflaster gibt, auf dem es mit hohen Schuhen nicht sehr angenehm ist zu gehen, trage ich meistens bequeme, flache Schuhe.

Da man Geschmack nicht in die Wiege gelegt bekommt, sondern sich mit der Zeit entwickelt, ist meine Entwicklung durch drei Erfahrungen geprägt.
Zum einen durch meine Jugendzeit in meiner Geburtsstadt St. Petersburg, Russland. In den 70er Jahren gab es dort nur russische Produzenten. Und es gab kaum bis gar keine Auswahl. Alle Mitschülerinnen bzw. Mitstudentinnen trugen denselben Mantel. Es gab nur ein Paar Stiefel, das eben alle hatten. Wer modisch auftrumpfen wollte, der musste kreativ sein. Improvisieren. Sich etwas einfallen lassen.

Dann bin ich nach Italien gezogen, wo ich sechs Jahre lang gelebt habe. Für mich war Italien das Wunderland der Mode. Plötzlich war alles möglich. Ich finde, die Italienerinnen haben einen besonderen Chic. Sie sind mutiger darin, ausgefallene Kombinationen zu probieren. Nicht umsonst wurde dort als erstes Melone mit Prosciutto serviert. Diese Art der Auswahl, der richtige Einsatz von Accessoires und das perfekten Drumherum – das habe ich gerne mitgenommen.

In Österreich, wo ich seit zwölf Jahren lebe, habe ich viel über Tradition und Werte gelernt. Als Chefredakteurin einer Modezeitschrift beschäftige ich mich professionell mit diesem Thema. Und weiß dadurch zum Beispiel sehr gut darüber Bescheid, zu welchem Anlass man welche Rocklänge beim Dirndl trägt. Oder auf welcher Seite die Schürze gebunden sein soll.

Mein Modeverständnis ist also eine Mischung aus diesen drei Einflüssen. Ich habe – und darauf bin ich stolz – meinen eigenen, individuellen Stil gefunden. Mein persönlicher Stil ist eine Mischung aus den Einflüssen der drei Länder, in denen ich gelebt habe.

 

Meine Fashion No-Gos

All das, was mit der männlichen Fashion-Welt zu tun hat. Dazu gehört Kleidung, die aus dem Kleiderschrank eines Mannes kommen könnte: unter anderem Haremshosen, Loose Riders Hosen, Fischerhüte, XXL-Daunenjacken, Oversize-Pullover, Latzhosen, Bekleidung, die Arbeitskleidung nachempfunden ist, Bucket Hats, Sneakers, Reithosen, Bomberjacken, Brogan Boots, Hawaiian Print Shirts, Sportsandalen oder Trainingsanzüge.

Über mich selbst

Bei meiner täglichen Arbeit als Chefredakteurin geht es um Design, das Kombinieren von Dingen – darum verschiedene Elemente zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. Das fällt mir leicht, wenn es um Fotoauswahl oder Grafiken geht. Wenn es aber um den eigenen Körper geht, ist das natürlich schwieriger. Da bin ich sehr kritisch.

Viele Journalisten berichten über die Welt, über Produkte, die sie kaum kennen und nur schwer verbergen können, dass das meiste, worüber Sie berichten, außerhalb ihrer wirtschaftlichen Reichweite liegt. Wie soll jemand über die schönen, eleganten und edlen Dinge, die dieses Leben zu bieten hat, berichten, wenn er das Wissen darüber nur vom Hörensagen, aus Broschüren oder von Presseaussendungen hat.
Für mich ist es leicht, über das Jet Set Leben zu berichten – denn wir sind selbst Teil davon. Wir pendeln zwischen dem Penthouse in der Wiener City, dem familieneigenen Renaissance-Schloss am Wörthersee und der Panoramic-View-Villa an der Côte d’Azur nahe Saint Tropez.

Facebook
Twitter
LinkedIn
Twitter
XING
WhatsApp
Email

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner